Wenn ich von User Experience (UX) spreche, denken viele sofort an schönes Design mit hübschen Buttons, harmonischen Farben oder stimmigen Layouts. Klar, das Auge klickt mit und das ist ein grosser Teil davon. Aber UX ist so viel mehr als das. Bei UX geht es um das gesamte Erlebnis, das Menschen mit einem digitalen Produkt haben. Vom ersten Kontakt bis weit nach der Nutzung.
UX beschreibt die Gesamterfahrung, die jemand mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen macht. Sie beginnt schon in dem Moment, in dem jemand überlegt, etwas zu nutzen und endet erst, wenn diese Person danach über das Erlebnis nachdenkt.
Eine gute UX zeigt sich dann, wenn die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer konsequent im Zentrum stehen und Prozesse kontinuierlich hinterfragt und verbessert werden.
Die Usability, also die Benutzerfreundlichkeit, ist ein Teil davon. Sie entscheidet, ob jemand mit einer App oder Webseite intuitiv umgehen kann. Wenn jemand eine Anwendung das erste Mal öffnet und sofort zurechtkommt, ohne zu überlegen oder nachzulesen, dann ist das gute Usability.
Und dann ist da noch das UI (User Interface). Das ist das, was man tatsächlich sieht. Farben, Schriften, Abstände, Icons: sie alle haben Einfluss darauf, wie sich die Nutzung einer App oder Webseite anfühlt. Ein gelungenes UI wirkt nicht nur schön, sondern hilft dabei, Aufgaben schneller und einfacher zu erledigen. Das UI prägt nicht nur die Usability, sondern auch den Charakter einer Marke. Die Branding-Perspektive lasse ich in diesem Beitrag allerdings bewusst aussen vor, denn diese würde einen eigenen Artikel verdienen.
UX, UI und Usability sind also eng miteinander verbunden. Ein Produkt kann noch so schön gestaltet sein – wenn es nicht funktioniert, ist die Frustration vorprogrammiert. Umgekehrt nützt die beste Funktionalität wenig, wenn die visuelle Gestaltung abschreckt oder irritiert.
Design ist wichtig, keine Frage. Aber UX passiert nicht nur auf der Oberfläche. Sie zieht sich von der Strategie bis zum Support durch das ganze Projekt.
Wenn das Produktmanagement zum Beispiel Zielgruppen und Anforderungen definiert, ohne die Nutzerperspektive einzubeziehen, entsteht schnell ein Bruch. Oder wenn die Entwicklung zwar technisch perfekt arbeitet, aber Performance und Ladezeiten vernachlässigt, dann leidet das Erlebnis. Auch Inhalte und Texte spielen eine grosse Rolle. Ein klar formulierter Buttontext kann den Unterschied machen, ob jemand klickt oder zögert. Und selbst nach dem Launch zählt UX weiter, wie etwa beim Kundensupport. Ein gutes Produkt verliert sofort an Glanz, wenn der Service danach enttäuscht.
Für mich heisst das, UX ist Teamarbeit. Sie funktioniert nur, wenn alle Beteiligten dasselbe Ziel verfolgen: den Menschen im Mittelpunkt zu behalten.
Ein paar Beispiele aus dem Alltag, die gute UX ausmachen:
UX ist kein Extra, das man am Ende eines Projekts noch dazu gibt. Sie ist das Fundament jedes erfolgreichen digitalen Produkts. Wenn alle Beteiligten im Projekt verstehen, was UX wirklich bedeutet, entsteht etwas, das nicht nur funktioniert, sondern auch langfristig begeistert.


